Badener Stadtgärten lassen neue Insekten- und Bienenparadiese entstehen

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Bepflanzung Wasserwerk

Im Bild (v.li.): Bürgermeister Dipl.-Ing. Stefan Szirucsek, Ing. Josef Pleyer (Leiter Wasserwerk Baden) sowie Stadtgartendirektor-Stv. DI Andreas Kastinger. ©psb/c.kollerics

Neben den spürbaren Veränderungen durch den Klimawandel sind wir außerdem mit einem starken Rückgang der ökologischen Vielfalt in den Natur- und Siedlungsräumen konfrontiert. Vor allem Insekten und Kleintiere verschwinden oft unbemerkt, da es vielfach an geeigneten Lebensräumen fehlt. Damit unmittelbar verbunden sind teils starke Rückgänge der heimischen Vogelpopulation.

Diesem Trend wirkt die Stadtgemeinde Baden aktiv entgegen: Die Abteilung Stadtgärten setzt bereits seit vielen Jahren gezielt Maßnahmen, um dem Insekten- und Bienensterben entgegenzuwirken und pflegt Badens Parkanlagen nach ökologischen Richtlinien - ohne Pestizide und mineralische Dünger. Zudem lassen die Badener Stadtgärtner in vielen Parkanlagen und Straßenbegleitgrün das Gras bewusst höher wachsen, damit die darin gedeihenden Kräuter zur Blüte kommen können.

Als weitere Maßnahme wurde im vergangenen Jahr damit begonnen, bestehende Grünflächen des städtischen Wasserwerkes zu Biodiversitätsflächen für Kräuter, Wildblumen sowie Insekten und Bienen aufzuwerten. Dazu wurde von erfahrenen Biologinnen des „Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken“ Bestandsaufnahmen am Gelände der Hochbehälter am Gamingerberg und in der Schiestlstraße, am Betriebsgelände des Wasserwerks, bei der städtischen Kläranlage sowie bei der Photovoltaikanlage entlang der B210 durchgeführt und darauf basierend maßgeschneiderte  Konzepte erstellt:
Durch eine Umstellung der Pflege  können etwa verschiedene  Kräuter wie Weinberg-Traubenhyazinthen, Primel, Buschwindröschen, Veilchenarten und niedrigwachsende Gräser, die an den Böschungen beim Hochbehälter Gamingerberg wachsen, gezielt gefördert werden. Im flachen Bereich wurde der Boden umgebrochen und eine Wildblumen-Wiesenmischung angesät.

Beim Hochbehälter Schiestlstraße überwiegen verschiedene Gräser, die steilen Böschungen sind kräuterreicher. Alte Obstbäume runden das Angebot vor allem für Wildbienen ab. Als Maßnahme wurden dort Streifen umgebrochen und eine Wildblumen-Wiesenmischung angesät. Die übrigen Flächen werden durch sorgfältiges Ausrechen des Schnittgutes abgemagert und so optimal als Kräuterstandort vorbereitet. Weiters wurden Vogelnährgehölze und heimische Bäume wie Speierling und Elsbeere gepflanzt.

Am Betriebsgelände des Wasserwerks in der Haidhofstraße findet sich aufgrund der kurzen Mähintervalle ein artenarmer Zierrasen. Die Mähdurchgänge wurden reduziert, Teilflächen umgebrochen und eine Wildblumen-Wiesenmischung angesät. Entlang des Zaunes und in den Flächen konnten Gruppen von heimischen Sträuchern sowie Speierling und Elsbeere sowie am Parkplatz Hopfenbuchen gepflanzt werden.
Im Bereich der Kläranlage und der Photovoltaikanlage werden heuer die Mähdurchgänge verringert und im Herbst Wildblumen-Wiesenmischungen eingesät.

All diese Maßnahmen und die extensive, ökologische Bewirtschaftung leisten einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz und zur ökologischen Vielfalt der Grünflächen in städtischen Betriebsanlagen.
Auch Bürgermeister Stefan Szirucsek ist von der Initiative der Badener Stadtgärten begeistert: „Die gezielte Förderung von Biodiversität auf den Flächen städtischer Betriebsanalgen ist ein weiterer vorausschauender Schritt, um die Artenvielfalt im Insekten- und Pflanzenbereich aktiv zu unterstützen. Danke dem Team der Badener Stadtgärten für sein Engagement und Know How, die wesentlich zur hohen Lebensqualität unserer Stadt beitragen.“

Die Initiative „Vielfaltleben“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus mit dem Partner Naturschutzbund hat finanzielle Hilfe für dieses Projekt zugesagt.

28.05.2020