Ein Jahr Welterbe: Baden startet dynamisch in die Umsetzung

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Welterbe

Badens Welterbe-Beauftragter StR Hans Hornyik, Site-Managerin Alexandra Harrer und Bürgermeister Stefan Szirucsek wissen: Welterbe ist das, was wir daraus machen! ©psb/c.kollerics

Vor genau einem Jahr ... 

Am 24. Juli 2021 wurde Baden bei Wien als Teil der transnationalen, seriellen Bewerbung als „Great Spa Towns of Europe“ in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen. Gemeinsam mit zehn weiteren herausragenden Kurorten aus sieben Nationen (Belgien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Tschechien) zählt Baden nun offiziell zu den mondänsten, dynamischsten und internationalsten Kurstädten, die das europäische Kurphänomen (Blütezeit von 1700 bis in die 1930er Jahre) maßgeblich geprägt haben.

Damit hat die internationale Völkergemeinschaft (UNESCO) zum ersten Mal die europäische Tradition des Gesundheitstourismus auszeichnet, welche medizinische Behandlungen, kombiniert mit Entspannung und gesellschaftlichem Vergnügen in einer kulturell wie landschaftlich attraktiven Umgebung vereint. All diese Stärken sind heute attraktiver denn je und sorgen dafür, dass sich das Kurwesen nach wie vor dynamisch weiterentwickelt. 


Baden bereits in der Projektumsetzung

Seitdem hat die Stadtgemeinde Baden drei wichtige Projekte zum Schutz und Erhalt des Welterbes verwirklicht, die Dank des neuen UNESCO-Titels verstärkt durch Bund und Land gefördert werden: Der untere Teil des Kurparks wurde entwässert (Abschnitt 1); Bühnenbereich, Hauptfassade und Teile des Zuschauerbereichs der Sommerarena wurden renoviert (Teil 1); und der Musikpavillon erstrahlt wieder in neuem Glanz, wobei auch die historischen Schiebefenster - eine echte Rarität - revitalisiert wurden. 


Bürgermeister Stefan Szirucsek übernimmt Vorsitz 

Baden hat die neuen Chancen auch gleich genutzt, die sich durch die internationale Städtevereinigung eröffnet haben. Um das gemeinsame Auftreten in Zukunft zu optimieren und das eigenständiges Handeln als juristische Person zu ermöglichen, wurden die „Great Spa Towns of Europe“ im April 2022 zusätzlich zum Verein nach österreichischem Recht. Badens Bürgermeister Stefan Szirucsek wurde zum Vereinspräsidenten gewählt. 


Internationale Zusammenarbeit in Tourismus und Bildung

Überdies wurde eine enge Kooperation im Bereich Tourismus aufgebaut und damit begonnen, das Produkt Welterbe zu vermarkten.  So wurde etwa eine eigene „Great Spa Towns of Europe“- Briefmarke aufgelegt. Im Bildungsbereich haben die HLA Baden sowie das BG&BRG Baden-Frauengasse mit Schulen der deutschen und italienischen Kurstädte (Robert Schuman Schule in Baden-Baden; Liceo Salutati Montecatini) spezielle Schüleraustauschprogramme entwickelt und durchgeführt. 


Großes Medieninteresse

Vor allem hat die Auszeichnung Badens als jüngste der 12 österreichischen Welterbestätten (Eintragung zeitgleich mit dem Donaulimes) ein großes Medieninteresse nach sich gezogen. Baden ist seitdem nicht nur vermehrt in internationalen Fachjournalen präsent, sondern auch im TV und Internet. Ein Highlight war sicherlich das Neujahrskonzert 2022, im Zuge dessen nicht nur die historische Altstadt von Baden, sondern auch unsere Badeanlagen, Villen, Freizeiteinrichtungen und die malerische Szenerie des Kurparks in über 90 Länder übertragen wurde.


Von Beijing nach Baden: Die neue Site Managerin 

Schließlich wurde mit 1. Mai 2022 auch die Position der Local Site Managerin besetzt, so wie es der im Dezember 2018 vom Gemeinderat beschlossene Management Plan vorsieht. Nach einer Ausschreibung und einem anschließenden Expertenhearing wurde Dipl-Ing. Dr. Alexandra Harrer bestellt, die sich fortan um die Umsetzung bzw. Begleitung der von der UNESCO empfohlenen Maßnahmen zum Schutz, der Erhaltung und Vermittlung des Welterbes kümmert. 

Alexandra Harrer ist Spezialistin für Architekturgeschichte und Denkmalpflege. Sie hat in Europa, Amerika und Asien studiert und zuletzt an Chinas führender technischer Universität (Tsinghua University) unterrichtet. Daneben hat sie im Kaiserpalast der Verbotenen Stadt in Beijing gearbeitet, Chinas größter und bestens erhaltener Palastanlage aus der Ming-Qing Periode und seit 1987 ein UNESCO-Welterbe Vorzeigeprojekt. 

Trotzdem ist Frau Harrer bestens mit Baden vertraut. Nicht zuletzt hat sie als gebürtige Wienerin und wohnhaft im Bezirk Mödling, viele schöne Kindheitserinnerungen an Familienspaziergänge im idyllischen Doblhoffpark. Nach all den Jahren im Ausland empfindet sie die neue Position wie das Gefühl des Heimkehrens an einen besonderen Ort, der seine Geschichte bewusst (er)lebt und dennoch am Puls der Zeit ist.


Eine Frau, die in die Kamera lächelt

Badens Site-Managerin Alexandra Harrer


welterbe.baden.at


22.07.2022